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Vorträge

Rudolf Frieling, »Einführung«
"Rettet die Archive" – so lautete im Oktober 2004 ein dramatischer Appell von Emmanuel Hoog, dem Präsidenten der International Federation of Television Archives (IFTA), Paris in Le Monde. Im Untertitel hiess es dann: die audiovisuellen Medien – das ignorierte Vermächtnis. Welch ein Paradox: in unserem Allgemeinverständnis sind es doch gerade die Archive, die uns vor dem natürlichen Gedächtnisverlust bewahren sollen. Die Gründe für den entropischen Prozess auch innerhalb des Archivs oder der Sammlung können sehr vielfältig und unterschiedlich sein. Das Fernsehen hat im Unterschied zur Kunst vor allem ein quantitatives Problem. Wir beschäftigen uns heute mit der Videokunst im Besonderen, aber die Implikationen sind offensichtlich für alle Sammlungen und Archive, die mit audiovisuellen Medien zu tun haben.
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Katharina Ammann, »Video ausstellen«
Geht man davon aus, dass Video erst durch seine Präsentation zum sichtbaren Endprodukt wird, erhält die Frage nach der Präsentation eine besondere Bedeutung. Ist bei Video die Präsentation Teil der Werkrezeption? Schlägt sich die Präsentationsfrage auch inhaltlich in der Videokunst nieder? Lässt sich mit der Geschichte der Präsentationsbedingungen die allgemeine Entwicklungsgeschichte der Videokunst nachvollziehen? Der teilweise prekäre konservatorische Zustand, in dem sich viele ältere Videoarbeiten befinden, hat zu einer neuen Aufmerksamkeit gegenüber Fragen der Präsentation und der Dokumentation geführt. Wie schwierig es dennoch heute ist, sowohl Videoarbeiten als auch Videoausstellungen nachzuvollziehen, soll anhand exemplarischer Rekonstruktionsversuche gezeigt werden. Ebenfalls bleibt zu klären, wie sich bei Video Inhalt, Technik und Institution zueinander verhalten. Im Besonderen werden künstlerische und kuratorische Präsentations-Strategien behandelt sowie Kunstwerke, die das Zeigen und Schauen von Video thematisieren.
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Christoph Blase, »Die Wiederbelebung der Videospule«
Seit August 2004 existiert das »Labor für antiquierte Videosysteme« am Institut für Bildmedien des Zentrums für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe. Systematisch wird hier ein funktionierender Gerätepark für möglichst viele Videoformate der 1960er bis frühen 80er Jahre aufgebaut. Schwerpunkt sind bisher 1/2-Zoll-Spulen im Japan-Standard, besonders der CV- und AV-Serie von Sony, das 1/4-Zoll-System von Akai und sämtliche U-Matic-Formate. Das Videomaterial wird bei Bedarf mit eigens entwickelten Methoden und Geräten mechanisch und thermisch gereinigt und restauriert. Insgesamt verfügt das Labor über rund 120 antiquierte Videogeräte, die neben den genannten Normen auch die Systeme CVC, V-Cord, Bauer 1/4-Zoll, Polavision, Laserdisk, IVC und Ampex 1 Zoll, Pixelvision, TED-Bildplatte, Shibaden und National 1/2 Zoll Farbe, sowie sämtlich VCR-Formate, Betamax und Video 2000 umfassen. Der Vortrag stellt die Konzeption des Labors vor und erläutert anhand von historischen Videomaterial die häufigsten Probleme der Videorestauration.
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Hans D. Christ, »Kuratieren und Konservieren. Zu den Synergien zwischen den Ausstellern und Bewahrern von Medienkunst«
Der Kunstbetrieb drängt insbesondere im Bereich der Medienkunst zur Standardisierung. Die Ausblendung des Spezifischen in der genannten Gattung führt letztendlich zu einer Homogenisierung, die uns am Ende weiß machen  soll, dass eine Videoinstallation leider Ton hat und ansonsten projiziertes Licht auf Leinwand ist. Dabei lässt sich der Eigenwert einer sich nach wie vor dynamisch entwickelnden Kunstform nicht vermitteln, wenn man ihre spezifischen Präsentationsbedingungen ausblendet. Das Wissen um diese Spezifika liegt,  verstreut zwischen den Künstlern, den technischen Leitern, den Künstlerassistenten und, wenn an diesen Rahmenbedingungen interessiert, auch bei den Kuratoren vor. Wie diese Kompetenzen für die Fragen der  Konservierung von Medienkunst eingesetzt werden könnten, wird der Vortrag anhand verschiedener Fallbeispiele nachgehen.
Video

Johannes Gfeller, »Time-based Arts – Time-based Errors. Plädoyer für eine zeilenorientierte Restauriersoftware«
Film und Fernsehen/Video liegen genealogisch gesehen nicht in einer Linie der Sukzession, sondern weisen eine parallele Entstehungsgeschichte auf in den 80er Jahren des 19. Jhrh. Fotografie und (Bild-)Telegrafie als ihre Vorläufer entstehen ein gutes halbes Jahrhundert zuvor auch parallel. Die zwei Lager pflegen fortan zwar eine ökonomisch bedingte, kulturell aber gestörte (Einweg-)Kommunikation miteinander, die unter der Oberfläche virulent bleibt. Es mag deshalb nur bedingt erstaunen, dass der kleine Bruder Video die Tools für die elektronische Aufbereitung von digitalisiertem Material vom großen Bruder Film auszutragen hat wie im wirklichen Leben mit den Kleidern – ob sie ihm nun passen oder nicht. Sowohl Hard- wie Software für die digitale Aufbereitung von bewegten Bildern scheint denn vornehmlich damit beschäftigt zu sein, 2:3 pull-down richtig detektieren zu können, dem schwimmenden Bildstand wieder einen festen Rahmen zu geben sowie als Kür allfällige Kratzer, Schrammen und Staubpartikel von signifikanten Bildinhalten ähnlicher Größenordnung auseinander zu halten. Alles Fehler, die genuines Video nicht hat. Die ethische Verantwortung nicht nur den Bildinhalten, sondern auch der Bildsubstanz gegenüber verbietet unnötiges und pauschales Umrechnen der Bildinformation. Zeitfehler sollen als solche erkannt und korrigiert, nicht aber als Flächenfehler zurückgerechnet werden. Das Schönen der Bilder ist für die Präsentation durchaus zu diskutieren und nachzuweisen, für eine Restaurierung, die diesen Namen verdient, aber unbedingt zu unterlassen.
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Hans Dieter Huber, »Die Verkörperung von Code«
Der Unterschied zwischen Organisation und Struktur ist grundlegend für Aufführung und Präsentation digitaler Kunstwerke. Denn sie existieren in ihren digitalen Bestandteilen auf doppelte Weise, als Code und in Form seiner Aufführung oder Präsentation. Die Aufführung von Code ist immer zeitgenössisch, d.h. sie muss immer zeitgenössische Geräte und Umstände verwenden und sie ist immer verkörpert. Der Vortrag befasst sich mit den Konsequenzen, die sich aus dem Unterschied zwischen Notation und Aufführung für die Präsentation und die Erhaltung von Medienkunst ergeben.
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Catlin Jones, »Seeing Double: Emulation in Theory and Practice«
Restauratoren haben sowohl traditionelle als auch experimentelle Ansätze im Umgang mit digitalen und anderen flüchtigen Werken. Als eine der vielversprechenden Strategien erwies sich die Emulation von obsoleten oder nicht mehr erhältlichen Materialien. Die Ausstellung »Seeing Double« (2004) präsentierte eine Serie von originalen Kunstinstallationen in direktem Vergleich mit den Versionen als Emulation. Die Ausstellung wurde organisiert vom Solomon R. Guggenheim Museum in Zusammenarbeit mit The Daniel Langlois Foundation for Art, Science, and Technology.
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Ulrich Lang, »Der Umgang mit Moderner Kunst. Die Erhaltung von elektronischen Medien«
Mit dem Aufkommen der sogenannten neuen Medien hat sich die Bildende Kunst deutlich verändert. Das Spektrum der künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten und die Verbreitung von Kunstwerken hat ungeahnte Dimensionen angenommen. Stellt uns der Umgang mit Moderner Kunst im Allgemeinen und mit elektronischen Elementen im Besonderen vor bislang ungeahnte und unbekannte/neue Probleme? Haben sich die Anforderungen und Möglichkeiten der Restaurierung damit grundlegend verändert? Der Beitrag versucht den Brückenschlag von der Malerei zur Medienkunst.

Stephen Partridge/Jackie Hatfield, »REWIND – Künstlervideos in den 1970er und 80er Jahren: Impermanenz und Übertragung«
Der Beitrag konzentriert sich auf die Effekte der Entwicklung elektronischer Medien vor allem der ersten beiden Jahrzehnte in Großbritannien. Viele frühe Videoarbeiten sind in schlechtem technischen Zustand oder gar bereits endgültig 'verloren"; ebenso haben nur wenige Installationen die Zeit unbeschadet überstanden, da die den Arbeiten eigenen Technologien inzwischen zumeist obsolete geworden sind. Wir wollen daher aus heutiger Sicht Strategien zur Historisierung und Verbreitung von historischer Videokunst vorstellen und einige erste Ergebnisse der Forschungsprojekts »REWIND – Künstlervideos in den 1970er und 80er Jahren.« Da die Materialität und die ‘Sprache’ im modernistischen Sinn für die Debatten um die Videokunst gerade um 1970 so zentral waren, welchen Einfluss hat die Materialität des Mediums Video, wenn es digitalisiert wird? Wie kann die materielle Integrität des Kunstwerks bewahrt werden durch die post-materiellen Technologien? »REWIND« ist ein Forschungs- und Archivierungsprojekt, das mit einer Summe von £433,540 des Arts & Humanities Research Board gefördert wird, um eine Auswahl von Künstlern, Werken und damit verbundenen ephemeren Materialien zu sammeln, zu bewahren, auszustellen und kritisch zu würdigen. Von Wichtigkeit ist auch die Erforschung der Primärmaterialien der Künstler oder der mit ihnen verbundenen Personen in vorstrukturierten Interviews. Der Beitrag wird die bisherigen Ergebnisse diskutieren und in das Feld der kritischen und künstlerischen Bezüge der damaligen Zeit einordnen. Darüberhinaus werden die Entwicklungsschritte des Projekts, die technischen Methoden einschließlich der Digitalisierung und Konservierung, die Auswahlkriterien sowie auch die Vermittlungsstrukturen durch eine öffentliche und wissenschaftlicher Datenbank debattiert.
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Walter Plaschzug, »Digitale Restaurierung«
Digitale Restaurierung im Zusammenhang mit Videomaterial der 1960er bis in die 1980er ist ein sehr spezielles Thema, welches in der Forschungs- und Produktwelt bisher doch noch ein wenig zu kurz gekommen ist. Bei der Restaurierung im Allgemeinen können wir zwischen 3 prinzipiellen Vorgangsweisen unterscheiden: 1.) automatische, 2.) halbautomatische, 3.) manuelle. Die automatische Vorgangsweise ist mit marktreifen Spezialprodukten sehr gut abgedeckt. Leider sind diese Geräte sehr teuer und für die Restaurierung im Sinne einer Erhaltung des Materials nicht geeignet. Manuelle Restaurierung auf der anderen Seite ist extrem arbeitsintensiv und viele Defekte lassen sich mit rein manuellen Methoden nicht beheben. Bleibt noch die halbautomatische Vorgangsweise, auf die in meinem Beitrag speziell eingegangen wird. Generell ist zu sagen, dass eine technische Lösung idealerweise alle drei Vorgangsweisen integriert anbietet. Das wird einerseits im europäischen Forschungsprojekt Prestospace angestrebt, in welchem mit Snell&Wilcox (Archangel) und HS-ART (Diamant) zwei namhafte Vertreter ihr KnowHow als Basis einbringen.
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Karsten Rentz, »Die Abfolge der Medien: Vom Film zum digitalen Video. Fortschritte – Probleme – Aussichten«
Der Siegeszug der digitalen Medien scheint unaufhaltsam zu sein. In gleichem Maße scheint digitales Video auch das traditionelle Kino abzulösen und bietet sich als Ersatz und Archiv des alten Mediums an. Dabei wird leichtfertig übersehen, dass die neuen digitalen Formate einer Reihe von Einschränkungen unterworfen sind, die ein gewisses Maß an Inkompatibilität zur althergebrachten Kino-Kultur mit sich bringt. Ausgehend von den historischen und technischen Aspekten des Films, des analogen Fernsehens und des digitalen Videos, wird dieser Vortrag in seiner abschließenden Betrachtung nicht nur die technischen Stärken und Schwächen der unterschiedlichen Medien herausstellen, sondern auch Diskussionsaspekte für die kulturellen und wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Entwicklung geben.
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Bart Rutten, Perform and performed. »Incision» und »Freeing the Voice« von Marina Abramovic/Ulay als Dokumentation zeitgenössischer Kunst
Worin liegt der Einfluss einer (kunsthistorischen) Epoche auf die Bedeutung der Performancekunst von Marina Abramovic/Ulay. Meine Dokumentationsstudien der Performances bilden in diesem Vortrag die Basis für eine Auseinandersetzung mit dem Konzept der Performance als einer einzigartigen, ungeprobten Erfahrung: aus dem festgelegten Rahmen von Zeit und Ort entspringen eine große Vielfalt von verschiedenen Arbeiten, verschiedenen Dokumentationen und Reinterpretationen der Künstler, verschieden in Länge und physischem Aspekt: Videoarbeiten, Installationen, Archivalien. Alle basieren auf dem tatsächlichen Dokumentationsmaterial, das einmalig produziert wurde. Wie sammeln wir diese Versionen, was sollten wir für zukünftige Präsentationen aufbewahren. Der Vortrag wird visuelles Material und eine chronologische Anthologie der verschiedenen Erscheinungsformen von mindestens zwei Performances von Abramovic/Ulay präsentieren samt der unterschiedlichen Formate wie Text, Foto, Film, Video und der Transfers von NTSC und PAL. Zugrundegelegt sind Materialien aus unserem eigenen Archiv, dem Privatarchiv der Künstler sowie dem Archiv des früheren Performance-Zentrums De Appel. Die verwendeten Werkzeuge entstammen dem Variable Media Network, unserer eigenen Checkliste und der Forschung in Zusammenarbeit mit dem Netherlands Institute of Cultural Heritage.
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Sandra Thomas/Alexandra Wessels, »MedienKunstArchiv - Videokunst digital: Konservierung und Repräsentation im digitalen Kommunikationsraum«
Im Rahmen des Projektes MedienKunstArchiv wurden in den letzten zwei Jahren 1.200 Videokunstarbeiten konserviert, digitalisiert und für die Repräsentation und Distribution über ein Online-Archiv aufgearbeitet. Diese Arbeit findet statt vor dem Hintergrund einer Reihe kunst- und kulturwissenschaftlicher Fragestellungen, die das Projekt theoretisch verorten und in der praktischen Arbeit begleiten. Mit der Übertragung von Videokunst auf digitale Speichermedien stehen Konzepte von Original, Autorschaft und Werkbegriff erneut zur Diskussion. Über das MedienKunstArchiv wird Videokunst über eine Datenbank suchbar und abrufbar, also in neuer Form kommunizierbar. Neben dem digitalen Archiv als Gedächtnisraum und Wissensgenerator geraten in diesem Kontext auch Fragen nach Videoästhetik, Ikonographie und Methoden der Bildbeschreibung in den Fokus.

Heather Weaver, »Case Study I«
Dieser Beitrag wird darlegen, wie Videokonservierung sich von Restaurierung unterscheidet und einen Einblick in den Restaurierungsprozess geben, der für das Video »The Eternal Frame« (1976) von Ant Farm und T.R. Uthco angewandt wurde. Es werden Beispiele von Videofehlern und Schäden diskutiert, die im Rahmen der Arbeit auftauchten, und Lösungen begründet, jeweils bezogen auf den konservatorischen Prozess, den Verfallsprozess des Bandes oder das Medienspezifische, wie es zur Zeit der Produktion sich darstellte, Das Equipment wie die restauratorischen Techniken für »The Eternal Frame« sowie weitergehende Methoden der Restaurierung, auch wenn der Künstler nicht mehr anwesend sein kann, werden vorgestellt.
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Tina Weidner/Yvonne Mohr, »Case Study II«
Anhand ausgewählter Werke der Edition »40jahrevideokunst.de« werden im Dialog Restaurierungskonzept und dessen technische Realisierung besprochen. Ausgehend vom Erhaltungszustand des Videosignals werden Vor- und Nachteile im Einsatz verschiedener Softwaresysteme zur Diskussion gestellt. Der Prozess der Entscheidungsfindung, welche Phänomene restaurierbar sind oder aber unverändert konserviert werden müssen, ist essentiell für die Erhaltung der originalen Ästhetik dieser Kunstwerke. Hierin stellt sich die Frage nach dem Umgang in der Behandlung zerstörter Videobilder, die oftmals die Lesbarkeit des erhaltenen Werkes stark beeinträchtigen, dennoch aber immanenter Bestandteil ihrer jeweiligen Geschichte sind. Die Problematik der fehlenden Reversibilität jeglicher elektronischer Eingriffe ist zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr vom Original zu unterscheiden und widerstrebt hiermit den ethischen Grundlagen dieser Disziplin, die es in der Tragweite heutiger Entscheidungen für die Zukunft zu bedenken gilt.
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Boris Groys, »Vom Bild zur Bilddatei – und zurück«
Die Präsenz digitaler Videobilder im Museum regt an, darüber nachzudenken, was es für das Kunstsystem bedeutet, dass bewegte Bilder gerade an diesem Ort und, generell, in einem traditionellen Ausstellungsraum gezeigt werden – und zwar unabhängig davon, ob es sich dabei um einen analogen Film oder um ein digitales Video handelt. Ich möchte mich in diesem Kontext speziell mit der Problematik der Digitalisierung auseinandersetzen, die sich aber nicht nur auf das Video, sondern auch auf die digitale Fotografie bezieht. Denn das Videobild ist beides: digital und beweglich. Und man beschreibt es deswegen am besten, wenn man diese beiden seiner Eigenschaften voneinander trennt, denn es gibt analoge Bilder, die auch beweglich sind (eben die Filmbilder), und digitale, die unbeweglich sind (eben die fotografischen Bilder). Nun: Wenn bewegte Bilder im musealen Kontext platziert werden, wird ihre Wahrnehmung dabei wesentlich von den Erwartungen bestimmt, die wir im Allgemeinen mit einem Museumsbesuch verbinden – das heißt von den Erwartungen, die aus der langen Vorgeschichte unserer Kontemplation der unbewegten Bilder stammen, seien es Gemälde, Fotografien, Skulpturen oder Readymade-Objekte. Dabei handelt es sich vor allem um Erwartungen, die sich auf die Zeit einer solchen Kontemplation beziehen.
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